Dr. Franz Rehrl Landeshauptmann Salzburg, 1922-1938

LANDESHAUPTMANN DR. FRANZ REHRL (1890–1947)

Eisernes Wollen, nie rastende Arbeit und gläubiges Hoffen

In den 16 Jahren seiner Tätigkeit als Landeshauptmann (1922–1938) verwirklichte Rehrl große Projekte, die der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes einen enormen Aufschwung brachten. Es gelang ihm, in einer politisch äußerst schwierigen Zeit, Arbeitsplätze zu schaffen, indem er auf technisch-innovative Entwicklungen setzte.

Bereits im Jahr 1928 ließen sich Rehrl und seine Frau in Thumersbach nieder. Zuerst wohnten sie in der Villa Alpensee. 1930 kauften sie von Agathe Whitehead (Mutter der Agathe von Trapp) das Raingut.

Landeshauptmann Rehrl war Wegbereiter für die Tourismusförderung und hat damit ganz entscheidend für die Finanzierung und Etablierung der Salzburger Festspiele beigetragen. Durch diese bemerkenswerte Errungenschaft hat er visionär und nachhaltig die Entwicklung des Tourismus in Salzburg gefördert.

Als Landeshauptmann erwarb er sich auch im Raum Zell am See große Verdienste um die Errichtung der Schmittenhöhebahn (1927) und der Großglockner-Hochalpenstraße (zwischen 1930 und 1935). Er gilt auch als Initiator der Nutzung der Wasserkraft (Fuscher Bärenwerk, Tauernkraftwerke).

Es ist wenig bekannt, dass er mit Prof. Dr. h.c. Ferdinand Porsche Ende 1945 ernsthafte Gespräche führte, um ein Traktorenwerk in Salzburg zu errichten. Damals testete Porsche bereits diverse Kleintraktoren auf seinem Gut in Zell am See-Schüttdorf. Rehrl bemühte sich sehr, Porsche an Salzburg zu binden. Seine fortschreitende Krankheit verhinderte leider die geplante Umsetzung.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Rehrl seines Amtes enthoben und verhaftet. Auch sein gesamtes Vermögen wurde beschlagnahmt. Bei Kriegsende wurde die Villa von den Amerikanern besetzt und als Bordell missbraucht. Die enteignete Liegenschaft wurde erst 1949 an die Familie zurückgegeben.