Die Weyringer Skulpturen Johann Weyringer - die Dreifaltigkeit der Alpen

Die Skulpturen-Trias „Adler, Steinbock und Blume“ ist eine bildhauerische Arbeit des bekannten Salzburger Künstlers Johann Weyringer und wurde anlässlich der Eröffnung des „Schmittentunnels“ 1996 geschaffen.

Zuerst wachten die Figuren über dem Tunnelportal am Seespitz, wo der Umfahrungstunnel den Verkehr in Richtung „Zell am See Zentrum“ freigibt. Man platzierte sie 2008 schließlich im Elisabethpark, um sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

DIE „DREIFALTIGKEIT“ DER ALPEN

Die drei Skulpturen stehen sinnbildlich für die Flora und Fauna der Alpen. An ihrem jetzigen Standort richten sie ihren Blick über den See hinweg und in die Hohen Tauern hinein, so wie ihn auch der Mensch erlebt.

ADLER

Der Adler nimmt eine Sonderstellung ein, ist er doch das beliebteste Wappentier des Alpenlandes und Herrscher über die höchsten Gipfel. Sein Blick aber überwindet selbst die strengen Grenzen, welche die Berge dem Menschen seit jeher setzen. Die Hohen Tauern stehen nämlich auch für „Übergänge“ und das Überwinden von Grenzen. Der Blick des Adlers ist gleichsam der Blick des Menschen in die Berge hinein – und über sie hinaus.

STEINBOCK

Der Steinbock repräsentiert die Tierwelt der Alpen. Er konnte in den Hohen Tauern Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgreich wiederangesiedelt werden, nachdem er vollständig ausgerottet worden war. Seine Bedeutung für die Menschen in den Alpen äußerte sich nämlich leider auch darin, dass er für alles verwendet wurde: sein Fleisch als Nahrung, sein Fell als Kleidung, seine Hörner als Potenzmittel etc. So steht der Steinbock auch als Mahnmal für eine nun wieder intakte Natur, die schützenswert ist.

BLUME

Die Blume erweitert diesen Gedanken um das Reich der Pflanzen. Die Bäume, Gräser, Kräuter und Alpenblumen geben der Region ihr Gesicht und liefern dem Menschen wertvolle Rohstoffe, die das Leben in den Bergen erst ermöglichen – und eben auch schön machen!

HANS WEYRINGER

Hans Weyringer wurde in Neumarkt am Wallersee geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Tischler und studierte Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit den 1960er-Jahren hielt er sich der passionierte Segelflieger immer wieder in Zell am See auf. Ihn fasziniert seit jeher der „Blick“ in die Alpen und über die Gipfel der Berge hinaus, den er dieser Region immer schon besonders genießen konnte.

ZWEI JAHRE ARBEIT

An den Skulpturen arbeitete Weyringer etwa zwei Jahre lang. Sie sind aus dem sehr harten Serpentinit gehauen, einem Gestein, das sich schwer bearbeiten lässt, aber umso widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse ist. Die Gesteinsblöcke wurden von Weyringer in einem Steinbruch in Osttirol handverlesen.


AUDIO: Ein beständiges Material Serpentinit hält die Spannungen aus

Die Entwürfe zu den Skulpturen hat er zuvor gezeichnet und diese in Tonmodelle im Maßstab 1:10 geformt. Bei der Arbeit an den Blöcken selbst wurde er von zwei Helfern unterstützt. So verkörperte das Werk schon in seiner Entstehung die Idee einer Symbiose dreier Akteure, die erst zusammen das Ganze ergeben – wie Adler, Steinbock und Blume! 

ANDERE WERKE

An einem der besucherstärksten Orte von ganz Österreich konnte Weyringer ebenfalls seine Spuren hinterlassen: Die Gestaltung des Platzes auf der Franz-Josefs-Höhe, direkt im Angesicht des Großglockners, war eine seiner prestigeträchtigsten Arbeiten.

Weitere Arbeiten umfassen Wandmalereien (z. B. im Kraftwerk Greifenstein) oder die Gestaltung der „Kapelle zum guten Hirten“ in Thalgauegg.


AUDIO: Verarbeitung von 200.000 Tonnen Serpentinit Gestaltung Franz-Josefs-Höhe

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