Egon Straszer "FRUCHTSTÜCK"
Geboren 1966 in Malta/Kärnten. Lebt und arbeitet in Kärnten. 1981-1990 Ausbildung zum Kunstschmied und Bildhauer, danach Assistent an der Internationalen Sommerakademie Salzburg bei Prof. Zenzmaier. Zahlreiche Ausstellungen In Österreich, Deutschland und Italien. Gründung der Bronzegussgemeinschaft EUG/Salzburg, 1990. Seit 1999 Mitglied im Verein "Begegnung in Kärnten" [kunstwerk] krastal. Seit 2003 Mitglied im Kunstverein Kärnten. Förderungspreis des Landes Kärnten für Bildende Kunst, 2006.
"FRUCHTSTÜCK" | OSTTIROLER SERPENTINIT ("TAUERNGRÜN") | GESCHNITTEN UND POLIERT AUF STAHLSOCKEL | 2007
Die künstlerische Intention Egon Straszers zielt darauf, Skulpturen zu schaffen, die autonom für sich stehen und auf die Auseinandersetzung mit der Form fokussiert sind. Damit setzt er dem Konzept installativer Raumarbeiten sowie ihrer Vereinnahmung als Intervention öffentlich-sozialen Raum bewusst Skulpturen entgegen, die sich auf eine sinnliche Wahrnehmung konzentrieren.
Runde Formen mit abgerundeten Kanten, die in ihrer fließenden Bewegung in die Innenräume der Skulptur hineinführen, und eine markante Handschrift der Oberflächengestaltung sind charakteristisch für die Skulpturen von Egon Straszer.
Die Skulptur "Fruchtstück" aus Osttiroler Serpentinit gehört im Gegensatz dazu zu einer Serie von konzeptuellen Arbeiten, die er seit Ende der 90er-Jahren parallel zu seinen biomorphen Steinarbeiten aus Krastaler Marmor entwickelte. Sie entstehen aus Serpentinkuben mit unterschiedlich tiefen Einschnitten, die als scheinbar geschlossener Block auf einen Metallsockel gesetzt sind. Ausgehend von dieser einfachen, klaren Form öffnet sich je nach Blickwinkel eine weitere Ebene in das Innere der Skulptur - eine organische Form wird sichtbar: Das Fruchtstück ist auf den Kopf gestellt. Das Spiel mit der Wahrnehmung ist ein wesentliches Thema dieser Arbeiten, ebenso wie der Gegensatz zwischen abstrakter und realer Form. Die Gleichzeitigkeit einer Innen- und Außenansicht der Skulptur symbolisiert, so Egon Straszer, die Dualität des realen Lebens.
Silvie Aigner, Kunsthistorikerin