Ritter Julius Von Hochenegg Mitbegründer der Österreichischen Krebshilfe
RITTER JULIUS VON HOCHENEGG (1859–1940)
- Hochangesehener Mediziner
- Geboren: 2. August 1859, Wien
- Gestorben: 11. Mai 1940, Wien
- Mitbegründer der weltweit ersten Unfallstationen
- Mitbegründer der Vorgängerorganisation der Österreichischen Krebshilfe
Julius Hochenegg wurde am 2. August 1859 in Wien geboren. Er besuchte dort das Gymnasium und war nach dem Medizinstudium Operationszögling bei Theodor Billroth an der II. Chirurgischen Universitäts-Klinik. 1891 wurde er Vorstand der II. Chirurgischen Abteilung an der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Drei Jahre später lehrte er als Universitätsprofessor für Chirurgie an der Universität Wien, und von 1904 bis 1930 übernahm er die Leitung der Chirurgischen Universitäts-Klinik.
Der hochrangige Mediziner errichtete ein Röntgeninstitut und schuf an seiner Klinik eine eigene urologische Abteilung; 1909 gründete er mit Dr. Anton von Eiselsberg die weltweit ersten Unfallstationen. Sein Hauptarbeitsgebiet jedoch war die Krebschirurgie, wo er vor allem bei Dickdarmkarzinomen neue operative Wege beschritt. Sein besonderes Interesse für Diagnostik und Therapie der Krebserkrankungen führte zur Gründung der „k&k österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ unter der Patronanz von Kaiser Franz Joseph, die sich auch der sozialen Probleme Krebskranker annahm. Aus dieser Institution ging später die „Österreichische Krebshilfe“ hervor. Im Ersten Weltkrieg erfolgte seine Ernennung zum Generalstabsarzt. Für seine Verdienste um die Monarchie wurde er am 12. November 1914 von Kaiser Franz Joseph in den Beamtenadel erhoben – er war nun Ritter Julius von Hochenegg.
Als Prof. Dr. Julius von Hochenegg mit seiner Cousine Mizzi von Winiwarter in Thumersbach zur Jagd war, entschlossen sich die beiden zu einem Grundkauf am See. Am 5. September 1897 erwarben Frau von Winiwarter den Gasthof „Zur Austria“ und Herr von Hochenegg das daran anschließende nördliche Grundstück. Auf diesem Seegrundstück ließ er von Architekt Schönthaler ein Fertigteilhaus errichten, das er auf der Brüsseler Weltausstellung 1897 erstanden hatte. Die Architektur des Fertigteilhauses war beispielgebend für später erbaute Sommerhäuser am See. Das Haupthaus wurde im Laufe der Zeit durch kleine und größere Einzelhäuser ergänzt, um den wachsenden Bedürfnissen der zahlreichen Gäste und Freunde Hocheneggs und seiner Familie gerecht zu werden. In den Sommermonaten verbrachte die Familie Hochenegg ihren Urlaub in Thumersbach. Auch hier kam die soziale Ader des Mediziners zum Tragen, und er behandelte viele Einheimische kostenlos. Das damalige Hochenegg-Kaspar-Haus am Zeller See ist seit 1991 im Besitz der Familie Porsche (Ferdinand Alexander Porsche).