Cornelia Moinat "KOMPOSITION AUS BLÄTTERN"
Geboren 1958 in Zell am See-Thumersbach, wo sie seit 1992 wieder lebt und arbeitet.
Beginnt mit 14 Jahren eine Bildhauerausbildung für Holz und Stein an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck. Anschließend Studium an der Akademie für bildende Künste in Wien bei Fritz Wotruba, Bruno Gironcoli und Joannis Avramidis. Besuch der Meisterschule für Naturstudien bei Josef Mikl. Danach ein Studienjahr in der Meisterklasse für Malerei bei Maria Lassnig an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.
"KOMPOSITION AUS BLÄTTERN" | SERPENTIN | 2007
Nach ihrem Studium begann Cornelia Moinat als freischaffende Bildhauerin in den Steinwerkstätten des Bundesdenkmalamtes Wiens zu arbeiten. Die Tätigkeit als Restauratorin ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Skulpturen und Objekten sowie auch mit formalen und technischen Herausforderungen, die auch die eigene kreative Arbeit in der Folge bereicherten.
Die Künstlerin entwickelt ihre Motive zunächst in der Zeichnung und übersetzt die darin erarbeiteten Formelemente anschließend in die Dreidimensionalität. Nach einer Werkserie von figurativen Drahtskulpturen, arbeitet Cornelia Moinat seit einigen Jahren vorwiegend mit dem Material Holz und fand darin zu einer charakteristischen Formensprache, die aus realen Anregungen abstrahierende Kompositionen entstehen lässt. Die Motive werden mittels sensibler Feinarbeit mit der Motorsäge "herausgeschnitzt". Die Künstlerin verbindet solcherart die klassische Technik der Holzschnitzerei mit den Mitteln der zeitgenössischen Skulptur.
Die Steinskulptur "Komposition aus Blättern aus tauerngrünem Serpentin steht in engem Kontext zu ihren Holzskulpturen, wird jedoch um die Dimension des harten Materials des Steins erweitert. Die Reliefkomposition aus Ästen und Blättern arbeitete sie aus der roh belassenen Oberfläche des Krustensteins heraus. Diese nimmt einerseits das Thema Park und Natur auf, wie es auch durch die verbundenen Blätter und Äste symbolisch an die Familie Trapp erinnern soll, die viele Jahre in Thumersbach gelebt hat. Die Rückseite des Steins hat Moinat poliert und dadurch die natürliche Zeichnung des Steins freigelegt. Diese zeigt ebenfalls ein Blatt, das sich über Jahrmillionen durch die Metamorphose des Basalts zu Serpentin in das Material eingeschrieben hat und erst durch die Verwendung des Bruchsteins aus dem Großvenediger durch die Künstlerin wieder sichtbar wurde.
Silvie Aigner, Kunsthistorikerin