Friedrich Eigner "NORD-NORD-WEST"
Geboren 1948 in Salzburg. Entbehrungsreiche Kindheit in der Nachkriegszeit. Tauscht Philosophie-Studium gegen Malerei. Von Hans Weigl entdeckt, der ihn nach Wien holt. 1986 Gründung der "Stamparia dei Tintoretto" in Venedig zusammen mit Prof. Roberto Mazzetto.
Seit 1990 Entwicklung von der gegenständlichen Malerei in Richtung abstrakte Reduktion in seinem New Yorker Atelier. Malt in Öl und Pigment "Strukturschatten-Bilder". Lässt mit seiner neuen Technik, Öl auf Glas, Schichtlinien plastisch werden. "Schichtlinien-Bilder". Bis 2020 insgesamt 200 Einzelausstellungen.
"NORD-NORD-WEST“ | LICHTSKULPTUR | STAHL & GLAS | 2007
Die Lichtskulptur "NORD-NORD-WEST" markiert den Standort direkt am Seeufer, sowohl formal als auch durch die konzeptuelle Idee einer Lichtbrücke zur gegenüberliegenden Uferpromenade von Zell am See. Das warme Licht, das mit der übrigen Materialsprache korrespondiert, wird auch bei Tag eine visuelle Verbindung schaffen und die Aufmerksamkeit von der frequentierten Zeller Seepromenade auf den Skulpturpark Thumersbach richten. Licht wird anstelle eines sprachlichen Zeichens zum Träger der Information. Obwohl Friedrich Eigner in der Skulptur auch mit den Elementen narrativer Sprachlichkeit arbeitet und etwa wasserbezogene Motive, wie Segel oder Mastbalken in abstrahierter Form in die Komposition einbezieht, wird über die rein formale Beschaffenheit der Skulptur noch eine inhaltliche Botschaft gesetzt, die aus mehreren Parametern besteht: Aus der Verwendung des Lichts in der Auseinandersetzung mit dem Ort, der Rezeption des Betrachters am gegenüberliegenden Ufer, die den inhaltlichen Aspekt der Skulptur erst komplementiert sowie einer objektiven, universellen Struktur der Kommunikation im nicht-sprachlichen Bereich. Das Licht wird solcherart zu einem wesentlichen Material der Skulptur. Dieses ist ebenso wie die übrigen Materialien Glas und Metall so gestaltet, dass ein weicher, warmer Ton erreicht wird.
Insgesamt ist die Skulptur durch eine konstruktive Formensprache und durch eine klare Anordnung der Materialflächen zueinander charakterisiert. Sie soll, so der Künstler, auf den sensiblen Bereich des Parks als Ort der Kunst einstimmen und wird solcherart zu einer mehrdeutigen Metapher eines Brückenschlages.
Silvie Aigner, Kunsthistorikerin